Feldschützen Eschenbach Historik

Autor: Ernst Fankhauser

Bereits vor 500 Jahren wurde in Eschenbach mit Vorderladergewehren in friedlichen Absichten auf Zielscheiben geschossen. Der Verein der Feldschützen besitzt eine Sebastiansstatue aus dem Jahre 1636. Damals wütete letztmals die Pest im Kanton Luzern. Die Pfarrei gelobte den St. Sebastianstag fortwährend als Feiertag zu halten. An der besagten Sebastiansstatue sind Schützenmedaillen angebracht. Die älteste stammt aus dem Jahre 1546. Schützenbruderschaften fiel früher auch die Aufgabe zu, Wasserbrunnen zu bewachen, damit diese nicht böswillig verunreinigt würden.

Nach der napoleonischen Zeit, also nach 1800, wurde das Militärwesen in der Schweiz neu organisiert. Bis 1848 hatten aber die Kantone weitgehend die Kontrolle über die Einheiten. Trotzdem formierten sich die Anhänger einer einheitlichen schweizerischen Eidgenossenschaft. Diese standen ein für ein schweizerisches Post- und Münzwesen, sowie für eine föderalistische Zentralregierung.

Am 16. August 1841 gründeten nach langwierigen Vorverhandlungen und mit Erlaubnis der luzernischen Regierung 35 anwesende Männer im Gasthaus Rössli die „Schützengesellschaft Eschenbach." Der neue Verein erlebte Hochs und Tiefs, überstand aber die schwierige Zeit des Sonderbundskrieges und die Wirren des nachfolgenden Kulturkampfes. Irgendwann nannte sich der Verein „Feldschützengesellschaft Eschenbach". Offenbar wurde in Eschenbach noch ein weiterer Schiessverein, nämlich der Wehrverein gegründet. Ab 1898 wurden zwischen beiden Vereinen Verhandlungen geführt, die erst 10 Jahre später zum Zusammenschluss unter dem Namen Feldschützengesellschaft Eschenbach führte.

 

Bis 1910 wurde auf verschiedenen Plätzen und Distanzen zwischen 150 und 400 Meter in der Achermühle, Schützenmatt, Klöpfen, Sennweid und ??? geschossen. Meistens geschah dies auf offenem Feld mit oder ohne Unterstand für die Schützen. Der Name Feldschützen stammt eben von dieser Art „Feldschiessen"! Erst 1913 konnte nach zähen Verhandlungen ein neuer Schiessstand rechts der Rothenburgstrasse im heutigen Rüchligrain samt Scheibenstand auf der linken Seite der Rothenburgstrasse (oberhalb der heutigen Überbauung Zielacher) in Betrieb genommen werden. Fortan wurde nur noch auf 300 Meter Distanz auf diesem neu erstellten Stand geschossen. Der erste Weltkrieg zwang den Verein  die Schiessaktivitäten stark zu reduzieren, da Mannschaft und Munition im Aktivdienst gebraucht wurden.

1974 weihte der Verein seine neue Fahne und eine Standarte ein. Als Paten wirkten Lisbeth Allenbach- Zurfluh und Josef Meier, Neuheim. Mit einem Schützenfest wurde der Anlass mit Kameraden aus nah und fern gebührend gefeiert. Ab 1976 nennt sich der Verein „Feldschützen Eschenbach". 1980 besuchte man die Schützenkameraden in Eschenbach in der Oberpfalz in Bayern.

1984 konnte nach langem intensiven Suchen der neue Stand im Hüslenmoos in Emmen eingeweiht werden. Bauherr und Betreiber dieser Anlage ist der Bund. Die Schützen von Rothenburg und Eschenbach dürfen den Schiesstand während 75 Jahren benützen.

Zahlreiche Erfolge können die Feldschützen Eschenbach seit ihrer Vereinsgründung für sich beanspruchen. Das Aufzählen der einzelnen schönen Momente würde den Platz bei weitem sprengen. Der Verein, die Gruppen Hiltig und Rüchlig,  Jungschützen, aber auch zahlreiche Einzelaktivschützen sind in der langen Reihe von Erfolgen immer wieder anzutreffen.

Heute zählt der Verein rund zwei Dutzend lizenzierte Aktivschützen, die vorab Ordonnazgewehre, (Karabiner, Stgw 57 und Stgw 90) einsetzen. Jährlich umfasst das Schiessprogramm etwa 14 Anlässe, welche zur Wertung der Jahresmeisterschaft gezählt werden. Von Ende März bis anfangs September wird jeden Mittwochabend Trainingsgelegenheit im 300m Stand angeboten. In den Wintermonaten besteht die Möglichkeit die kontrollierte Schussabgabe in der Indooranlage mit dem Luftgewehr zu üben. Selbstverständlich gehört nach den Trainings bei einem Becher Bier oder einem Glas Wein die Kameradschaftspflege obligatorisch dazu.